Julia Kortus (M.A. Conceptual Textile Design)

M.A. Conceptual Textile Design Julia Kortus

Rolle

Seit Januar diesen Jahres arbeitet Julia Kortus am Standort Halle im Projekt tecLA unter der Leitung von Herr Prof. Dr. Ulrich H.P. Fischer-Hirchert und Frau Prof. Bettina Göttke-Krogmann (für die Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle). In enger Zusammenarbeit mit Melanie Wiechmann und anderen Kolleg*innen entwickelt das Projekt ein modulares Ambient Assisted Living System (AAL), welches ältere Menschen möglichst lange bei einem selbstbestimmten Leben in ihrem zu Hause unterstützen soll. Themenschwerpunkte sind dabei die Anforderung von Dienstleistungen, die Messung von Vitaldaten, Aktivierungsangebote, Arztkonsultation und die soziale Teilhabe.

Forschung im Feld: Anwendungsorientierte Produktentwicklung

Nachdem sie sich in den ersten Monaten verstärkt mit dem Themenfeld AAL und aktuellen Studien zur Gestaltung von Assistenzsystemen auseinandergesetzt hat, führte sie gemeinsammit Melanie Wiechmann eine Bedarfsanalyse mit älteren Menschen durch, deren Ergebnisse die Grundlage für Entwürfe von grafischen und gestalterischen Lösungen sind. Für sie erstaunlich war der Grad der Einschränkungen im Umgang mit technischen Geräten und Hilfsmitteln und deren alltägliche Nutzung, den Menschen ab 70 Jahren aufweisen.

Die junge Schwäbin absolvierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle ihren Bachelor in Textildesign und anschließend den Masterstudiengang Conceptual Textil Design. In ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit Smart Materials – auch ein Themenschwerpunkt im Projekt tecLA, da die Steuerung des Systems nicht nur über Tablets, sondern auch über intelligente Schnittstellen, wie z.B. Smart Materials, erfolgen soll. Somit könnte beispielsweise das Aufrollen der Sportmatte den Fernseher anschalten und das Sportprogramm aktivieren.

Erfahrung in der Forschung sammelte Julia schon vor ihrer Arbeit im Forschungsverbund Autonomie im Alter in einem Forschungsprojekt ihrer Hochschule. Das besondere an AiA ist für sie die räumliche Nähe der einzelnen Projekte zueinander, die Verknüpfungen, die dadurch entstehen sowie die Möglichkeit etwas „Verrücktes auszuprobieren und es danach wirklich zu testen.“ Diese Perspektive habe sie in der Industrie nicht. Dennoch sieht sie ihre Zukunft in der Wirtschaft, denneine Promotion im Fachbereich Design strebt sie zurzeit nicht an: „Für mich ist es eher wichtig, dass es nicht nur Dekostoff gestalten ist, sondern [...] irgendeine technische Entwicklung, Herausforderung da mit drin steckt.“

Durch Interdisziplinarität gemeinsam etwas Neues schaffen

Große Unterschiede zwischen den Disziplinen im Projekt können ihrer Meinung nach in unterschiedlichen Arbeitsweisen und „Sprachen“ festgestellt werden. Während Geisteswissenschaftler*innen meist eine gemeinsame Sprache teilen, ist die Verständigung mit den Kolleg*innen der Kommunikationstechnik schwieriger, da sich die Vetreter*innen der unterschiedlichen Fachrichtungen mit differenten Zugängen und Arbeitsweisen dem Thema nähern. Ein Spagat ist die Interdisziplinarität zwischen Design, Medizin und Informationstechnik für Julia dennoch prinzipiell nicht. Textildesign sei ohnehin eine Schnittstellendisziplin.

Einen Bezug zu Alter(n) hat die 31-jährige, die ihre Liebe zu Textil auf einer Weltschule entdeckte, vor allem durch ihre Eltern und Großeltern. Für sie als Gestalterin ist auffällig, wie unästhetisch viele Produkte für ältere Menschen designt sind: „Das will man auch gar nicht verwenden.“

Letzte Änderung: 28.03.2020 - Ansprechpartner:

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