Melanie Wiechmann (M.Sc. Psychologie)

M.Sc. Psychologie Melanie Wiechmann

Rolle

Melanie Wiechmann ist seit Januar 2016 zuerst als wissenschaftliche Hilfskraft und ab Juni dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team des tecLA-Projektes (zielgruppenorientierte Entwicklung technischer Assistenzsysteme für selbstbestimmtes Leben im Alter) unter der Leitung von Herr Prof. Fischer-Hirchert, Frau Prof. Hübner und Herr Prof. Mau  beschäftigt. Das oberste Ziel von tecLA ist dabei die Entwicklung und Testung eines zielgruppengerechten Ambient-Assisted-Living-Systems (AAL), das die autonome Lebensgestaltung älterer Menschen in der Häuslichkeit unterstützt und ihnen somit den längeren Verbleib in der vertrauten Umgebung ermöglicht.. Auf Basis der Ergebnisse von zwei Vorgängerprojekten wurde für tecLA der Forschungsschwerpunkt neu ausgerichtet, so Melanie. Anwender und Akteure aus der Praxis von Anfang an in das Projekt zu integrieren ist dabei ein Kernstück des Vorgehens des Projektteams, welches sich aus Vertreter*innen der Hochschule Harz (Team Technik), der Kunsthochschule Burg Giebichenstein (Team Design) und dem Institut für Rehabilitationsmedizin sowie dem Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Team Rehabilitation und Sozialpsychologie) zusammensetzt. Sie selbst habe während ihres Psychologiestudiums als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle (MLU) begonnen, sich intensiv mit dem Thema Techniknutzung im Alter auseinanderzusetzen. Ihr besonderes Interesse am Fach Psychologie entwickelte sie bereits während ihrer Ausbildung zur Medienkauffrau, in der sie den Einfluss von Werbung auf die Konsument*innen hinterfragte. Deshalb entschied sich die junge Forscherin, die ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, für ein Psychologiestudium nach Halle zu kommen. Dabei intensivierte sich ihr Interesse an der psychologischen Erforschung von Mensch-Technik-Interaktion in Bezugnahme zu älteren Menschen als besondere Nutzer*innengruppe.

Ein kreativer Dialog mit anderen Forschenden

Das Projektteam von tecLA zeichnet sich durch seine Zusammensetzung aus Expert*innen ganz unterschiedlicher Fachdisziplinen aus. Melanie Wiechmann ist eine von vier Nachwuchswissenschaftler*innen im Team. Als Psychologin konzentriert sie sich sowohl auf den zielgruppenorientierten inhaltlichen Aufbau des AAL-Systems anhand von Bedarfs- und Marktanalysen sowie dessen projektbegleitende Evaluation, als auch – in Zusammenarbeit mit dem Team Design - auf die zielgruppengerechte Gestaltung des Systems. Getestet und weiterentwickelt wird das System in Kooperation mit dem Praxispartner der Johanniter Unfallhilfe Nord e.V. und einem Wirtschaftspartner, der für die digitale Umsetzung zuständig ist. Eine gute Zusammenarbeit des tecLA-Teams mit den Praxispartnern gelingt durch online-Konferenzen im zweiwöchigen Turnus und persönliche Treffen. „Natürlich brauchen wir praktische Expertise im geriatrischen Bereich, im Bereich Betreuung etc. von Senioren, um dieses System zu gestalten und auch zu füllen - inhaltlich sowie designtechnisch. Und genauso können die Praxispartner von der wissenschaftlichen Expertise profitieren“, berichtet Melanie über die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Eine hierarchiearme und flexible Arbeitssituation bietet Raum für Handlungs- und Entfaltungsmöglichkeiten für alle Projektmitarbeiter*innen, in dem gemeinsam kreative Ideen initiiert und umgesetzt werden können. Weitere Impulse für die Arbeit am tecLA-Projekt findet Melanie bei ihrer Kollegin Julia Kortus und von den Mitgliedern der AG Nachwuchsforscher*innen des Forschungsverbundes Autonomie im Alter, in dem sie von Beginn an mitwirkt.

Technik nutzbar machen für den Erhalt der eigenen Autonomie

Für die zweite Förderperiode von Autonomie im Alter wünscht sich Melanie Wiechmann das tecLA-System mit den Erkenntnissen des Feldversuchs technisch weiterzuentwickeln und gezielt an die Bedürfnisse älterer Menschen anzupassen. Die Perspektive der Zielgruppe als Nutzer*innen wird mit dem zugrundeliegenden dynamischen und prozessorientierten Ansatz im tecLA-Projekt aufgegriffen und findet eine besondere Bedeutung. „Es ist Ziel und Sinn und Zweck, dieses System (den älteren Nutzer*innen) zur Verfügung zu stellen, um was zu lernen.“ Hiermit meint sie auch einen wechselseitigen Lernprozess zwischen Nutzer*innen und Technikentwickler*innen, die nun die Bedürfnisse ältere Menschen als different zu denen jüngerer Nutzer*innen wahrnehmen. Mit dieser Haltung könne irgendwann auch die Einführung des Systems in den Markt mit Fokus auf den*die Anwender*in mit seinen individuellen Bedürfnissen gelingen, sagt die junge Psychologin. Dies allerdings, ohne dem ökonomischen Kalkül der Gewinnmaximierung zum Opfer zu fallen, sondern Nutzen für die älteren Menschen zu stiften. „Das ist auch ein großer Teil soziales Marketing, was wir hier betreiben.“, beschreibt Melanie ihre Arbeit.

Das Erfahrungswissen älterer Menschen wertschätzen

Für ihre berufliche Zukunft stellt sie sich vor, ihren Aufgabenbereich zu erweitern, indem sie die wissenschaftliche Arbeit mit einer praktischen Tätigkeit, in der sie „noch mehr“ in Kontakt mit Menschen kommt, kombinieren kann. Willkommen ist dabei weiterhin die Zusammenarbeit mit älteren Menschen, wie sie sie im tecLA-Projekt kennengelernt hat. „Da steckt einfach so viel Lebenserfahrung drin und so viel Wissen, was vielleicht von vielen jungen Leuten bis jetzt noch nicht so wahrgenommen wird.“ Die Sichtbarkeit der Potenziale älterer Menschen in unserer Gesellschaft müsse gefördert werden, so Melanie. Wenn der Austausch zwischen den Generationen ermöglicht werde, könne auch eine ressourcenorientierte Sichtweise auf ältere Menschen im gesellschaftlichen Miteinander gelingen.

Letzte Änderung: 28.03.2020 - Ansprechpartner:

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