Dr. Anni Richter (Psychologie)
Dr. Anni Richter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Immunfaktoren & Altern“ und forscht gemeinsam mit Dr. Björn Schott (Projektleiter) am Leibniz-Institut für Neurobiologie an neuen Möglichkeiten, kognitive Leistungen und Entzündungsprozesse im Alter in Beziehung zu setzen. Die gebürtige Magdeburgerin studierte Psychologie mit dem Schwerpunkt kognitive Neurowissenschaften an der Otto-von-Guericke Universität und führte ihre Doktorarbeit am Leibniz-Institut durch. „Ich bin gerne Forscher und ich liebe es, […] neue Erkenntnisse zu gewinnen.“, sagt die junge Postdoktorandin, die im Anschluss an ihr Studium im Rahmen ihrer Promotion genetische Marker zum Einfluss von Belohnung und Bestrafung auf das Gedächtnis und auf Lernprozesse untersuchte. Im Sommer 2016 startete dann ihre berufliche Karriere als Forscherin im Projekt „Immunfaktoren & Alter“ im Forschungsverbund Autonomie im Alter.
Altersbedingte Entzündungsprozesse aus verschiedenen Perspektiven betrachten
In ihrer beruflichen Praxis verbindet die junge Wissenschaftlerin die Disziplinen Psychologie, Neurobiologie, Immunologie und Genetik. Auf diese Weise sollen neue Erkenntnisse über die Zunahme von Entzündungsprozessen im Alter generiert werden, die im Zusammenhang mit dem altersbedingten Abbau der Gedächtnisleistung stehen. Das hierfür notwendige breite Datenspektrum gewinnen Anni Richter und das Team mithilfe einer umfangreichen Studie, in der mit den Proband*innen MRT-und Verhaltenstestungen durchgeführt sowie Blutproben entnommen werden. Bereits Ende 2016 konnte das Projektteam mit einem Aufruf in der Tageszeitung Volksstimme eine große Anzahl älterer Menschen als Teilnehmer*innen für seine Studie gewinnen. Gemeinsam mit der medizinischen Doktorandin Lea Knopf und weiteren studentischen Hilfskräften kann Anni Richter die Akquise von Proband*innen, die mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist, bewerkstelligen. Auch das Netzwerk des Forschungsverbundes Autonomie im Alter habe sich diesbezüglich günstig ausgewirkt: So konnten bereits durch die Hilfe anderer Projektteams wie TEAMSenior und TeleBlut erfolgreich Proband*innen rekrutiert werden.
Aktuell noch Teilnehmer*innen gesucht!
Anni Richter ist im Projekt auch für die Koordination der Studie zuständig und steht häufig in direktem Kontakt mit älteren Studienteilnehmer*innen, den sie als sehr angenehm empfindet. Das Proband*innenkollektiv setzt sich aus einer Gruppe junger Erwachsener (18-35), sowie zwei Gruppen älterer Erwachsener (50-64 Jahre und 65-80 Jahre) zusammen. Dabei wird darauf geachtet, dass die Fallzahl zwischen Interventions- und Kontrollgruppe sowie die Geschlechterverteilung ausgewogen sei.
Anni Richter ist erstaunt, dass auch eine hohe Zahl der älteren Teilnehmer*innen in den Tests immer gut abgeschnitten hat: „Wir haben bis jetzt wirklich sehr fitte ältere Proband*innen hier gehabt“, berichtet sie. Ebenfalls ist sie beeindruckt über die hohe Motivation, mit der die Teilnehmer*innen sich auf die Testungen einlassen. Es sei einerseits ihr Anspruch, als Proband*in aktiv einen Beitrag zu leisten und am Forschungsgeschehen mitzuwirken. Andererseits zeichne sich als Motiv auch immer wieder das eigene Interesse daran ab, Neues zu erlernen. Dies seien aus Sicht der Forscherin die Beweggründe, die die Menschen zu der Unterstützung der Wissenschaftler*innen in ihrem Projekt treiben.
Forschung als Chance für Partizipation
Anni Richter sieht ihre gegenwärtige Tätigkeit auch als Sondierungsphase, was den nächsten Schritt auf ihrem beruflichen Karriereweg in der Forschung angeht. Die Laufzeit des Projektes Immunfaktoren & Alter ist noch bis Ende 2019 angesetzt. Im Anschluss daran sieht sie für sich viele Möglichkeiten, auch, dass ein Forschungsantrag unter ihrer Federführung entsteht.