Nancy Busse (M.Sc. Gerontologie)
Nancy Busse (M.Sc. Gerontologie) wirkt seit dem Sommer 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt TEAMSenior mit. Die junge Alter(n)swissenschaftlerin arbeitet gemeinsam mit ihren drei Kolleg*innen Andreas Becke, Norman Bernhardt (ehemalig) und Yvonne Kotschik (ehemalig) unter der Leitung von Prof. Dr. Düzel und Prof. Dr. Wolbers in interdisziplinärer Zusammenarbeit an einem Ergometer-Trainingsprogramm für demenziell betroffene Menschen in der Häuslichkeit, das dabei hilft, ihre Lebensqualität zu steigern. Im Rahmen einer Tandempartnerschaft zwischen einem gesunden und einem demenziell betroffenen älteren Menschen wird das Training auf dem Ergometer drei Mal in der Woche durchgeführt und wissenschaftlich begleitet, sodass nicht nur die körperliche Fitness unterstützt, sondern auch kognitive Veränderungen und das persönliche Wohlbefinden der Teilnehmer*innen erfasst werden. Proband*innen für dieses Programm rekrutiert das Projektteam u.a. in der ortsnahen Gedächtnissprechstunde des DZNE.
In einer fachlichen Schulung erlernen die nicht von Demenz betroffenen Teilnehmer*innen technisches Wissen für die Bedienung des Trainingsgerätes und soziale Kompetenzen für den praktischen Umgang mit demenziell betroffenen Menschen.
Training im Team für mehr Lebensqualität und Autonomie
Nancy Busse, die sich schon in ihrem Studium speziell für die Arbeit mit und um ältere Menschen interessierte, empfindet die Arbeit im Projekt als gelungene Abwechslung, da hier sowohl wissenschaftlich-methodische als auch lebenspraktische Aspekte zum Tragen kommen. So arbeitet sie einerseits an der methodischen Konzeptionierung des Trainingsprogramms mit, steht andererseits jedoch auch in unmittelbarem Kontakt mit den älteren Menschen, die an dem Programm teilnehmen. In der Zusammenarbeit mit anderen Expert*innen erfahre sie jeden Tag gelebte Interdisziplinarität, erzählt sie begeistert.
Mithilfe des Trainingstandems erhoffen sich Nancy und ihr Team eine Verbesserung der Lebensqualität sowie ein Zugewinn an Autonomie im Alter.
Für ihre berufliche Zukunft kann sich die junge Magdeburgerin, die gleich nach Beendigung ihres Masterstudiums mit ihrer Arbeit im Projekt TEAMSenior in das Berufsleben gestartet ist, vorstellen, sich für die Weiterentwicklung des Team-Training-Programms auch über das Ende der Förderlaufzeit hinaus einzusetzen.
„TEAMSenior ist ein Projekt mit Zukunft“
Neben den positiven Effekten des Trainings auf die Gesundheit der Teilnehmer*innen ist auch die soziale Beziehung zwischen den Trainingspartner*innen ein wichtiger Faktor mit Blick auf das seelische Wohlbefinden und müsse daher aufrechterhalten werden. So sagt sie:
„Das wär viel wert, wenn man das über lange Sicht eben irgendwie etablieren könnte. Weil sowas gibt’s einfach noch nicht. Das ist eben total neu dieses Konzept und diese Art der Betreuung.“
Gerade unmittelbar nach der Diagnosestellung „Demenz“ kann ein solches Teamtrainingsprogramm für betroffene Menschen und ihre Angehörigen Unterstützung leisten, da es sich ohne großen Aufwand in den Alltag der Teilnehmenden in der gewohnten häuslichen Umgebung integrieren lässt. Zudem gehen die Forscher*innen davon aus, dass durch die Betreuungsleistung des*der gesunden Seniors*in auch Angehörige der demenziell Betroffenen dauerhaft entlastet werden können.